Einleitung

Von jeher galt der Bär für den Menschen als ein besonderes Tier. Nicht nur die zusätzlichen Namen, die man ihm in verschiedenen Ländern gegeben hat, auch die vielen Ortschaften und Städtenamen, die auf ihn zurückgehen oder sein Bild im Wappen führen, zahlreiche Sagen und Märchen und nicht zuletzt die Teddybären, das beliebteste Kinderspielzeug und in aller Welt, stehen für seine Beliebtheit. In Deutschland nennt man ihn „Meister Petz“, in skandinavischen Ländern „Bamse“ oder „Nalle, und bei den Russen heißt er „Michael Iwanowitsch“. Die Hauptstadt der Schweiz, Bern, ist nach ihm benannt, und auch der Name der zukünftigen bundesdeutschen Hauptstadt Berlin erinnert an den Bären. Und sogar an unserem Sternhimmel ist er in Gestalt des „Großen Bären“ verewigt. IN jüngerer Zeit gibt es auch Bären aus Büchern, Film und Fernsehen, die berühmt geworden sind. So Samson, der große Wuschelbär aus der „Sesamstraße“, Balu, der Bär aus Walt Disney „Dschungelbuch“ und der kleine von Janosch gezeichnete Bär. Zehntausende von Jahren alte Höhlenmalereien, die den riesigen Höhlenbär darstellen, belegen, daß viele alte Völker den Bären verehrt haben. Wahrscheinlich liegt der Grund für die Sympathie, die der Mensch dem Bären entgegenbringt, darin, daß er uns – wir ihm? Sehr ähnlich ist: Wie der Mensch setz der Bär beim Gehen mit der ganzen Prankenfläche auf; wie wir besitzt der Bär fünf Finger bzw. Zehen; wie der Mensch kann der aufrecht auf den Hinterbeinen gehen; und: obwohl ein Raubtier, ist er kein typischer Fleischfresser, sondern ernährt sich gern von Beeren, Pflanzen und Honig. Ihre Geschicklichkeit und ihren Einfallsreichtum demonstrieren Bären häufig in zoologischen Gärten, wo sie um kein Kunststück verlegen sind, um erfolgreich um Futter zu betteln. Bedauerlicherweise leben Menschen und Bären nicht überall friedlich zusammen. In zahlreichen Ländern ist der Lebensraum der Bären bedroht. Doch inzwischen ist den Menschen klar geworden, daß diese bedrohten Tiere geschützt werden müssen. In groß angelegten Nationalparks haben Bären neuen Lebensraum gefunden, in dem sie nicht gejagt werden dürfen. Von Natur aus ist der Bär nicht bösartig, sondern nur neugierig. Kommt es dabei zu einem unerwarteten Zusammentreffen mit einem Menschen, kann eine solche Begegnung unangenehm werden, zumal sich am Gesichtsausdruck des Bären nicht ablesen läßt, ob er wütend oder freundlich gesinnt ist. Alles Forscher sind sich darin einig, daß Bären den Menschen nicht als Beute betrachten. Nur wenn sie sich oder ihre Jungen an griffen fühlen, verteidigen sie sich. Im Grunde gilt immer noch der Mensch als der größte Feind des Bären. Es gibt acht verschiedene Bärenarten, die sich in Aussehen, Größe, Nahrungsanspruch und den Bedingungen ihres Lebensraumes unterscheiden. Diese acht Arten gehören zur Familie der Großbären oder Echten Bären. Daneben gibt es kleinere Bären, beispielsweise Waschbären oder Nasenbären, die die Zoologen nicht zu den Echten Bären rechnen, sondern zur Familie der Kleinbären. Die acht Großbären und die bekanntesten Kleinbären werden in diesem MINI-Bären Buch vorgestellt und beschrieben; dazu aber auch zwei Bären, die nur so heißen, eigentlich jedoch gar keine Bären sind: der Koalabär und der Ameisenbär. Und weil ein echtes Bären-Buch ohne ihn nicht auskommen kann, den vielgeschmusten Gefährten aus Kindertagen: der Teddybär.
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